Gestern wurde Joaquín “Chapo” Guzmán in Handschellen in ein Flugzeug der mexikanischen Luftwaffe verfrachtet, nur Stunden vor Amtseinführung Donald Trumps als Präsident. Mexikos überstellte den ehemals mächtigsten Drogenboss der Welt am Donnerstag von Ciudad Juárez nach New York, wo ihm wegen Mordes, Drogenhandel, organisierter Kriminalität und Geldwäsche der Prozess gemacht werden soll…Bizarr nur das kein Justizsprecher und auch nicht der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto etwas zu den Gründen dieses Schrittes sagen wollten.
Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko dementierte, dass die Auslieferung im Zusammenhang mit den Drohungen Trumps stehe. “Das hat nichts miteinander zu tun. Am Donnerstag ist das letzte Rechtsmittel Guzmáns abgewiesen worden und laut den internationalen Verträgen, hätte der Drogenboss unverzüglich überstellt werden müssen”, äußerte sich Alberto Elías Beltrán.
Die Mexikaner wollten dem Drogenboss, der faktisch Staatsfeind Nummer 1 war, selbst den Prozess machen. Guzmán war 2001 aus dem Gefängnis ausgebrochen ganze 13 Jahre untergetaucht. Im Februar 2014 wurde er zwar gefasst, floh aber bereits im Juli 2015 erneut aus dem Hochsicherheitsgefängnis Altiplano durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel in der Erde.
Der Ausbruch beschämte die Regierung von Peña Nieto. Nach seiner bislang letzten Verhaftung vor einem Jahr änderte die Regierung ihren Kurs jedoch, da sie sich der Schmach einer erneuten Flucht Guzmáns nicht aussetzen wollte.